transmediale 2015 CAPTURE ALL eröffnet Partnerprogramm am 9. Januar 2015

Vorspiel, Marshall McLuhan Lecture mit David Orrell, Marshall McLuhan Salon mit Lorna Mills & assemble | standard | minimal in der Schering Stiftung
Pressevorschau: 27. Januar 2015, 12:00 Haus der Kulturen der Welt, John-Foster-Dulles Allee 10, 10557 Berlin

Berlin, 06.01.2015

Bevor die transmediale 2015 CAPTURE ALL, erneut gefördert von der Kulturstiftung des Bundes, am 28. Januar 2015 im Haus der Kulturen der Welt startet, leitet das Partnerprogramm in zahlreichen Berliner Projekträumen, Organisationen und Galerien bereits ab dem 9. Januar zu der Festivaleröffnung hin.

VORSPIEL

Am 9. Januar 2015 um 19:00 wird das Vorfestivalprogramm Vorspiel von transmediale und CTM – Festival for Adventurous Music and Art im Z/KU - Zentrum für Kunst und Urbanistik eröffnet. Koordiniert vom Ganzjahresprogramm der transmediale, reSource transmedial culture Berlin, reagiert es in einer Reihe von Berliner Organisationen, Galerien, unabhängigen Projekträumen und anderen Veranstaltungsorten aus dem Feld der digitalen Kunst und Kultur sowie experimenteller Musik und Klangkunst bis zum 1. Februar 2015 auf die Festivalthemen CAPTURE ALL und Un Tune.

 

Partner & Veranstaltungsorte: .CHB – Collegium Hungaricum Berlin, ACUD Macht Neu, Agora Collective, Alexander von Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft, Apartment Project Berlin, Art & Science Node, Art Laboratory Berlin, Bauhaus-Archiv, berlinerpool, DAM GALLERY, designtransfer / UdK, Ehemaliges Stummfilmkino Delphi, Schering Stiftung, Errant Bodies, Institut für Alles Mögliche, Kunsthalle/PLU41, La Plaque Tournante, Labor Neunzehn, Liebig12, LOOPHOLE, Martin Reiche / Green Hill Gallery, Multiversal, PANKE, schnellebuntebilder & kling klang klong, Simple Things Berlin, studio r°, Supermarkt, uqbar, Vilém Flusser Archive, Voces (Ulrike Gabriel und Udo Lindemann), Z/KU Zentrum für Kunst und Urbanistik

 

Das vollständige Vorspielprogramm ist online verfügbar.

 

Zu den diesjährigen Vorspiel-Partnern gehört unter anderem das Bauhaus-Archiv Berlin, das in der Sonderausstellung Sensing the Future - László Moholy-Nagy, die Medien und die Künste den Blick auf das künstlerische Schaffen des Avantgardisten und Bauhaus-Lehrers Moholy-Nagy (1895-1946) richtet. Die facettenreiche Medienkunst Moholy-Nagys und auch Arbeiten zeitgenössischer Künstler_innen wie Olafur Eliasson, Gottfried Jäger und Karl Martin Holzhäuser, Erika Lincoln oder Guy Maddin werden bis zum 2. Februar 2015 täglich (außer dienstags) von 10:00 bis 17:00 im Bauhaus-Archiv in Berlin gezeigt.
Die von Oliver Botar von der School of Art, University of Manitoba / Kanada kuratierte Ausstellung ist eine Kooperation mit dem Plug In Institute of Contemporary Art, Winnipeg, Kanada und wird vom Hauptstadtkulturfonds Berlin, Art Mentor Foundation Lucerne und Salgo Trust for Education New York finanziell unterstützt.

 

Die Reihe Ghost Cinema realisiert ortsbezogene, psychogeografische Audio und Video-Interventionen in urbanen Räumen, die durch Gentrifizierungsprozesse und spekulative Finanzgeschäfte in ihrer Existenz bedroht sind. Im Rahmen des Vorspiels bespielen sie die Räumlichkeiten des Ehemaligen Stummfilmkinos Delphi in Berlin-Weißensee am 18. Januar 2015 ab 19:00 mit einer Sammlung von Videoaufzeichnungen, Fotografien, Zeitungsartikeln und anderem dokumentarischen Material, um den spezifischen Charakter des Ortes performativ wiederauferstehen zu lassen.

 

Die Galerie designtransfer der UdK wirft wiederum einen Blick auf Objekte und Narrative, die entstehen, wenn Daten gemessen, visualisiert und erfahrbar gemacht werden. In einer Ausstellung werden ab dem 27. Januar die Ergebnisse der Projekte MEASURING INSTRUMENTS und TECHNO LEGACY gezeigt, die unter der Leitung von Prof. Joachim Sauter und Prof. Jussi Ängeslevä in der Digitalen Klasse der UdK Berlin entstanden sind. Die Ausstellung wird durch einen Vortrag des New-Media-Designkollektivs Domestic Data Streamers aus Barcelona ergänzt; der Eintritt ist frei.

 

Labor Neunzehn präsentiert vom 11. bis 27. Januar seine erste Ausstellung From field recording to data sonification in late capitalism im Atelier, die sich primär den Praktiken der Informationsgewinnung mittels Klang widmet. Sie gibt einen Überblick über künstlerische Arbeiten von Künstler_innen wie Andrea Polli, Peter Cusack und Stephen Vitiello, die sich mit Sonifikation, Audifikation und Techniken des Field Recordings zur Erkundung von Daten, Klimawandel, kulturellen Verschiebungen und globalem Ungleichgewicht auseinandersetzen.

 

Teil des Vorspielprogramms ist außerdem die Ausstellung [micro]biologies II: πρωτεο / proteo mit Arbeiten von Joanna Hoffmann im Art Laboratory Berlin. Das Projekt untersucht kleinste Biomoleküle, welche die Grundlage für Leben darstellen. Joanna Hoffmanns interdisziplinäre Arbeiten verbinden Kunst, Mikrobiologie, Physik und Technologie. Durch die Verwendung von Multimedia-Installationen, mit Hilfe von 3D-Stereoskopien, experimenteller Videoanimation und anderen Medien untersucht sie die Visualisierung subatomarer, molekularer sowie kosmischer Räume.

 

berlinerpool und ascribe stellen in einer Vortragsreihe die Frage nach Eigentumsrechten im digitalen Zeitalter. Unter dem Titel Art ownership in the digital age: Perceptions on the art object, intellectual property, and data, setzen sich am 17. Januar von 12:00 bis 18:00 mehrere Expert_innen mit den Implikationen von Open-Access-Modellen und massenmedialen Verbreitungsformen auseinander. Ergänzt wird die Vortragsreihe durch die Ausstellung Mothership, die einen Einblick in das künstlerische Schaffen Jonathan Monaghans bietet. Um Voranmeldung per Online-Formular wird gebeten; der Eintritt ist frei.

 

Ab dem 21. Januar stellt Apartment Project den experimentellen Film WhereToGo? vor, der von Künstler_innen aus Berlin und Istanbul realisiert wurde. Das Filmprojekt fokussiert die Anstrengungen einer Gruppe von mittellosen und aus der Mitte der Gesellschaft verdrängten Menschen, die ihrer dystopischen Umgebung zu entkommen versuchen. Am 22. Januar wird WhereToGo? ab 18:00 als Performance umgesetzt.

 

Eröffnungsnacht im Z/KU – Center for Art and Urbanistics
Siemensstraße 27, 10551 Berlin

9. Januar 2015, 19:00

 

Die Eröffnungsveranstaltung bietet die Gelegenheit, einen Einblick ins Programm zu erhalten und die Teilnehmer_innen sowie das erweiterte Vorspiel-Netzwerk kennen zu lernen. Unter anderem gibt es ein DJ Set von Mobiletti Giradischi und ein D/VJ Set von Sakrowski & hannahlinda.

 

MARSHALL MCLUHAN LECTURE

Der kanadische Mathematiker und Schriftsteller David Orrell hält die diesjährige Marshall McLuhan Lecture mit dem Titel Money is the Message am 27. Januar 2015 in der Botschaft von Kanada.
In Werken wie Apollo’s Arrow: The Science of Prediction and the Future of Everything (2007) beschäftigt sich David Orrell mit den Grenzen mathematischer Modelle, die eine wissenschaftliche Vorhersagbarkeit von Ereignissen unterschiedlichster Art gewährleisten sollen. Seine neueste Publikation Truth or Beauty: Science and the Quest for Order lenkt den Blick wiederum auf das spannungsreiche Verhältnis von Wissenschaft und Ästhetik.

 

In seinem Vortrag wird Orrell an Marshall McLuhans Gedanken anknüpfen, Geld als Medium für soziale Interaktion zu begreifen. Er richtet den Blick nicht nur auf die Ursprünge des Geldes und seine häufig so paradoxen Eigenschaften, sondern geht auch der Frage nach, wie Geld aus der momentan vorherrschenden Ökonomie verschwinden konnte. Dabei legt er außerdem dar, in welcher Weise moderne Fiat-Währungen transmedial ausgelegt sind, und wagt einen Ausblick auf die Zukunft der Währungen. Ganz im Sinne McLuhans bewegt sich Orrell in einem theoretischen Spektrum, das von antiker Philosophie bis zu zeitgenössischer wissenschaftlicher Theorie (wie der Komplexitätstheorie) reicht, um die ebenso rätsel- wie zauberhafte Botschaft des Geldes zu entschlüsseln.

 

transmediale Marshall McLuhan Lecture ist eine Kooperation zwischen transmediale und der Botschaft von Kanada.

 

Botschaft von Kanada
Leipziger Platz 17, 10117 Berlin

27. Januar 2015, 18:30
(Bitte führen Sie einen gültigen Personalausweis mit sich und planen Sie ausreichend Zeit für den Sicherheitscheck ein), Einlass ab 18 Uhr

 

Vortrag auf Englisch; Eintritt frei (Registrierung beim Marshall McLuhan Salon).

 

In Verbindung mit der Marshall McLuhan Lecture werden vom 27. Januar bis zum 1. Februar 2015 im McLuhan Salon in der Ausstellung Abrupt Diplomat neue Werke der kanadischen Medien- und Internetkünstlerin Lorna Mills gezeigt.

 

Lorna Mills formt Muster, die dem Fortschritt trotzen und den Betrachter stattdessen dem Unvertrauten aussetzen: In ihren GIF-Arbeiten benehmen sich die Charaktere dauernd daneben; Mills entwirft außer Kontrolle geratene Bilder jenseits von Zeit und Ordnung.

 

Am 31. Januar 2015 zeigt der Salon die Deutschlandpremiere von Ways of Something, einem Episodenfilm mit 58 mitwirkenden Netzkünstlern, kuratiert von Lorna Mills als Remake von John Bergers BBC-Dokumentarfilm Ways of Seeing (1972). Das Projekt kombiniert 3D-Darstellungen, GIFs, Film-Remixe, Webcam-Performances und Websites, um die chaotischen Bedingungen der Kunstproduktion nach dem Internet zu umreißen.

 

Abrupt Diplomat
McLuhan Salon
Eröffnung: 27. Januar 2015, 20:00-22:00
Ausstellung: 27. Januar bis 1. Februar 2015
Öffnungszeiten: Mo-Fr 12:00-18:00, Sa-So 14:00-18:00
Eintritt frei

Ways of Something (Screening, 60 Min.)
Screening 31. Januar 16.00 - 17.30 (Einlass 30 Min. vorher)

 

ASSEMBLE | STANDARD | MINIMAL – Revital Cohen & Tuur Van Balen

Die transmediale präsentiert in Kooperation mit der Schering Stiftung, Berlin und The Arts Catalyst, London die Ausstellung assemble | standard | minimal, die vom 23. Januar bis 3. Mai 2015 im Projektraum der Schering Stiftung gezeigt wird.

 

Revital Cohen und Tuur Van Balen übersetzen in ihren Arbeiten unser Zeitalter der automatisierten und standardisierten Produktionstechnologien in performative Installationen, provokative Objekte und subtil ästhetisierte Dokumentarfilme. Wird in der Biologie heute nicht mehr nur analysiert, sondern zunehmend synthetisiert, und weniger von Lebewesen als von Komponenten, Schaltkreisen und Systemen gesprochen, so untersuchen die Künstler unsere sich damit verändernden Wertvorstellungen. Ihre neue Arbeit Sterile zeigt designte Albino-Goldfische ohne Fortpflanzungsorgane neben einer Maschine im Stand-by-Modus, die aus zuvor extrahierten Eizellen und Sperma sterile Fische beliebig reproduzieren kann. In ihren Arbeiten 75 Watt und Pigeon d’Or werden menschliche und tierische Organismen in den Dienst hochkontrollierter (dys)funktionaler Prozesse gestellt.

 

Projektraum der Schering Stiftung, Berlin
Unter den Linden 32–34 | 10117 Berlin
http://www.scheringstiftung.de

Eröffnung: 22. Januar 2015, 19:00 – 21:00
Titel: assemble | standard | minimal – Revital Cohen & Tuur Van Balen
Laufzeit: 23. Januar – 3. Mai 2015, täglich (außer Di und So) 12:00 – 19:00
Geöffnet am Sonntag, 3. Mai 2015, 12:00 – 19:00
Künstlergespräch: 22. Januar 2015, 17:00
Freier Eintritt

 

Am 29. Januar 2015 um präsentiert die transmediale 2015 CAPTURE ALL das Panel assemble | standard | minimal mit Tuur Van Balen und Revital Cohen im Haus der Kulturen der Welt.

Ebenfalls Teil der transmediale 2015 ist eine erweiterte Version der Ausstellung mit dem Titel Time and Motion: Redefining Working Life als Kooperation zwischen transmediale, Haus der Kulturen der Welt, FACT, Royal College of Art / Creative Exchange Hub und Schering Stiftung.
2013 bei FACT (Foundation for Art and Creative Technology) Liverpool produziert, wird sie nun als Sonderedition mit Bezug zum Festivalthema präsentiert. Time & Motion nutzt künstlerische Arbeiten, Forschungsprojekte, Archivmaterialien und Interventionen, um unsere Reise durch die Arbeitswelt nachzuvollziehen – von der Stechuhr am Fabriktor bis zur Online-Anmeldung im Home Office.
Die Ausstellung läuft nach Ende der transmediale parallel zu der Ausstellung Eine Einstellung zur Arbeit des kürzlich verstorbenen Harun Farocki bis zum 6. April 2015 weiter.

 

Künstler_innen: Tuur Van Balen, Revital Cohen, Ellie Harrison, Tehching Hsieh, Sam Meech, Oliver Walker

 

Kuratoren: Mike Stubbs and Emily Gee, FACT, Liverpool

Pressetermine, Press Kit, druckfähige Bilder und die Möglichkeit zur Online-Akkreditierung sind im Pressebereich unter http://www.transmediale.de/festival/press zu finden.

 

Die transmediale ist ein Projekt der Kulturprojekte Berlin GmbH in Zusammenarbeit mit dem Haus der Kulturen der Welt. Die Kulturstiftung des Bundes fördert die transmediale als kulturelle Spitzeneinrichtung.

 

Tabea Hamperl
press@transmediale.de
tel: +49 (0)30 24 749 792
http://www.transmediale.de/festival
 

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