Iow Ianalbipootv mmif with mftw ibn cotflgohaha isb

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Production country: 
de
hu
Edition: 
2002
Format: 
installation

„Das leere Gerede der Netzdialoge, in denen sich die öffentliche Meinung durch Abschleifen der empfangenen Programme bildet, erstickt jeden Versuch, schöpferisch in den Kommunikations­ prozess einzugreifen. Über die Köpfe der zur einsamen Masse zusammengeschweißten Menschheit hinweg strömen die fort­ schrittlichen Baumdiskurse der Wissenschaft und der Technik in immer gewaltiger werdender Informationsflut, aber diese Infor­ mation dient nicht der Bereicherung des Dialogs (und also der Sinngebung), sondern sie füttern die Amphitheater, welche die Masse programmieren.“ Vilém Flusser formulierte diese These in der „Kommunikologie“- Péter Frucht scheint mit der Installation iow einen Beweis für sie antreten zu wollen. Frucht fängt das unendliche Geplapper und Getippe, das rund um die Welt in Chatforen, Minute für Minute stattfindet, in einem Raum ein, visualisiert es und konzentriert es zu einem schwer erträglichen Malstrom der Sprache. Frucht „zapft“ zu diesem Zecke Live-Chats im Internet an, extrahiert Teile und stellt sie grafisch in einem 3D-Raum dar. Diese Texte werden nach Algorithmen geordnet und durch das Austauschen von Buchstaben verfremdet. Eine weitere Verfremdungsebene bildet der Ton, der abhängig von der Interaktion des Besuchers ist: Die Live-Chat-Texte werden gemischt, unterschiedliche Sprachen miteinander verwoben und formieren sich zu unverständlichen, entmenschlichten Rhythmus- und Melodieströmen, vorgetragen von einem Text-to-Speech- Programm. Hier wird das Internet nicht als globales Kommunikations­ medium gefeiert, sondern im Gegenteil, die Begrenztheit der vom Medium vorgegebenen menschlichen Interaktions- und Kommunikationsmodi vorgeführt. Der Besucher der Installation spürt diese nicht zuletzt durch die Eingeschränktheit seines Blickes auf den 3D-Raum und die schwerfällige Navigation.

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