In dem Video "I am an Artist" sieht man Les Levine die bekannte Bowery Street in Manhattan herunterlaufen, die zur Zeit der Aufnahme vor allem von der Künstlerboheme und sozial Schwächeren bewohnt wurde. Die Kamera verfolgt ihn. Levine rezitiert immer wieder den Satz, "I am an artist, I don’t want to be inuolued" und ignoriert die ihn ansprechenden Passantinnen. Um die simulierte Arroganz und Provokation, die dieser Aussage anhaftet, zu unterstreichen, trägt er eine dunkle Sonnenbrille. Die von Levine ursprünglich gar nicht als humorvoll verstandene Performance erscheint aus heutiger Sicht als ironischer Kommentar zum konservativen l'artpourl’art Kunstverständis. 1975 war dies noch weitverbreitet, gerade durch den bekannten New Yorker Kunstkritiker Clement Greenberg, einem Verfechter der abstrakten Malerei- Levine bedient sich hier der Affirmation, um seine Kritik an dieser Haltung zu überzeichnen - er selbst verortet seine künstlerischen Arbeiten in sozialen Kontexten und stellt die Exklusivität des Kunstsystems in Frage. Schon 1965 hatte er auf der Bowery ein Video mit dem Titel Bum aufgenommen -darin ließ er die Obdachlosen von ihrem Leben auf der Straße erzählen.