Come To Daddy

Come To Daddy

Year: 
1997
Duration: 
5:51 min
Edition: 
2012

Mit Come To Daddy hat Cunningham eine triste, surreal anmutende Vorstadt-Szenerie aus verwahrosten Häuserblocks und einer Straße voll Müll inszeniert, in der eine alte Frau mit ihrem Hund spazieren geht. Kamera und Ton erzeugen eine Suspense: die Frau ist nicht alleine. Im angrenzenden Parkhaus scheint etwas zu lauern. Als ihr Hund auf einen scheinbar kaputten Fernseher uriniert, erscheint die verzerrte Fratze des Musikers Aphex Twin auf der Mattscheibe. Der eigentliche Song setzt ein, mit verzerrter Stimme schreit es aus dem Fernseher: „I want your soul“. Die alte Frau gerät in Panik und entdeckt im Parkhaus eine Schar von Kindern, alle mit derselben grinsenden Fratze Aphex Twins. Der Dämon aus dem Fernseher ruft seine Kinder mit den Titel gebenden Worten „come to daddy“ zu sich. Sie tragen ihren „Vater“ rennend durch das Parkhaus, versetzen einen parkenden Besucher in Angst und Schrecken und treiben ihr Unwesen synchron zu Aphex Twins synkopen Rhythmusstrukturen. Die zentrale Szene des Werks stellt die Geburt des Dämonen dar, der nackt und hager aus dem Fernseher schlüpft. Zu schnellen Schnitten zuckt er im Takt. Die Fratze aus dem Bildschirm erscheint wieder, diesmal sieht man nur einen Fernseher: den eigenen.

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