Screening Programme

21.01.2014

Screening Programme

Die Filme und Videos der transmediale 2014 kreisen um Motive wie Internet, Überwachung, Big Data sowie elektronischen, digitalen und analogen Trash. Das Thema afterglow erscheint in diesen Werken als düstere Visionen eines Nachlebens von Bildern und Technologien, in der die naiven Träume einer digitalen Revolution, eines freien Austausches und einer gleichberechtigten Teilhabe keinen Platz mehr haben.

Kuratiert von Marcel Schwierin

Die Filme und Videos der transmediale 2014 kreisen um Motive wie Internet, Überwachung, Big Data sowie elektronischen, digitalen und analogen Trash. Das Thema afterglow erscheint in diesen Werken als düstere Visionen eines Nachlebens von Bildern und Technologien, in der die naiven Träume einer digitalen Revolution, eines freien Austausches und einer gleichberechtigten Teilhabe keinen Platz mehr haben. Stattdessen filmen Überwachungskameras lückenlos staatlich verordnete Morde, reflektieren Videospiele die atomare Kontaminierung der Landschaft und verbinden sich e-waste und Spiritualität zu einem postkolonialem Rachefeldzug. Algorithmen, die scheinbar körperlosen Herrschaftsinstrumente der neuen Welt, dampfen anonymisiert in der Provinz vor sich hin. Leere Werbetafeln sind von dem visuellen Müll der Zivilisation befreit und hinterlassen dystopische Gerippe in der Landschaft. Die allgegenwärtigen Ressentiments der Schwarmintelligenz spiegeln sich in digital generierten Suchanfragen. Menschen werden von der Gesellschaft aussortiert, werden wie Müll behandelt und begehren dagegen auf. Ein Junge wird zum Experten in der Bergung von Landminen. Die zahllosen Bilder, die wir ununterbrochen von uns selbst produzieren, bescheren uns eine Ewigkeit im Imaginären, von der nicht einmal die Pharaonen träumen konnten. Zentraler noch als die Bilder von den Abfällen unserer Gesellschaft sind dabei die Bilder unserer Gesellschaft als Abfall, die in den Filmen kunstvoll weiterverarbeitet werden. Insgesamt 53 Filme, Videos und Diaprojektionen aus den Jahren 1931 bis 2013 werden in acht Programmen und sieben Installationen gezeigt, jedes Programm bildet dabei ein eigenes Subthema. Zum ersten Mal in der Geschichte der transmediale projizieren wir Originale – Handmade Films aus verlorenen und wiederzusammengesetzten Bildern, dem einzigen Genre des Films, für das es kein Pendant in der digitalen Welt gibt.

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